Der Apfel. Ein Fingermalbild in Öl auf 60 x80cm

Ein einfacher Apfel
Mal bin ich Sünde, mal bin ich Macht. Mal bin ich Liebe, mal bin ich Hass. Mal bedeuten meine roten Backen Gesundheit, mal sind sie Gift. Mal stehe ich für das Leben und die Erde an sich, mal bin ich ihr Verhängnis.
Eigentlich bin ich nur ein
einfacher Apfel.
Gewachsen bin ich an einem Baum. Aus Blüte wird Grün, aus Grün wird Rot. Von Händen gepflückt, oder auf den Boden gefallen, bin ich trotz allem nur ein
einfacher Apfel.
Warum also schauen die Menschen mich so an?
Manche gucken mich an, als wäre ich ihr Leid, andere sehen Erlösung. Erst unter ihren Blicken werde ich dazu, ihre Augen machen mich zu Liebe und zu Hass, zum Gott oder Teufel.
Dabei will ich nur ein
einfacher Apfel
sein.
Lasst mich liegen, pflückt mich, hebt mich auf, zerschneidet mich, schmeißt mich weg, es ist mir egal, aber lasst mich nur ein
einfacher Apfel
sein.
Egal, was ihr tut, ich schaffe es von selbst, von einem Apfel, zu einem Kern zu schrumpfen, um vom Kern zum Baum zu wachsen. Dafür brauche ich weder die Menschen, noch ihre Blicke, denn ich bin nur ein
einfacher Apfel.
Ich bin rot und grün und süß und sauer. Ich bin Kern und Baum und Frucht und Schale. Ich bin groß und klein und duftend. Ich bin Frühling, Sommer, Herbst und Winter.
Das alles schaffe ich allein, denn ich bin ein
einfacher Apfel
und mehr muss ich gar nicht sein. (Text: Lara Robbie)