Magie des Kreises

Magie des Kreises

Der vollkommene Kreis

Aus den Aufzeichnungen des großen Alchemisten Frater Isaacius im Jahre 1415:

Was eine vollkommene Figur der Kreis doch ist, es erstaunt mich immer wieder. Eine Figur aus einer einzigen, in sich geschlossenen Linie, in der jeder Punkt den gleichen Abstand zur Mitte hat – konstant, unzerstörbar, in sich ruhend, perfekt.
Viel zu selten erkennen die Menschen seine ungeheure Macht. Selbst Meinesgleichen schätzen sie nicht, ja, wissen gar nicht um ihre Existenz, dabei ist es so einfach zu sehen:
Ein Kreis, eine Form, die unsterblich ist, die selbst das immer-wachsende Universum nicht zu verändern weiß. Wir finden den Kreis überall, ob auf der Erde oder in den Untiefen des Raums und der Zeit. Er ist die Vollkommenheit.
Kreise haben weder Anfang, noch Ende. In ihrer Unendlichkeit sind sie Schutz und Gefängnis zugleich.
Schutz, denn niemand kann seine Wände durchdringen, seine Bahnen zerstören. Er ist nicht umsonst der Hüter alles Guten. Sei es Ehering oder Siegerkranz, es ist der Kreis, der allgegenwärtig ist.
Gefängnis? So wie keine Gefahr ihn entzweien kann, kann niemand aus ihm ausbrechen. In ihm werden wir geboren, in ihm werden wir leben, in ihm werden wir sterben.
Wir sind dem Kreis heimisch, wie alles andere auch – der Kreis des Lebens umfasst uns alle, umschlingt das Universum.
Im Kreis sind wir alle Eins und eins ist Alles.
Es ist die einzige, die mächtigste Figur und sie bestimmt alles.
Ich weiß nicht, ob es einen Gott gibt. Sollte es jedoch einen geben, dann war der Kreis sein Meisterwerk. 

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